Was ist Aquatische Körperarbeit?
In den letzten 3 Jahrzehnten haben sich 3 Richtungen der Körperarbeit in 35 Grad Celsius warmen Wasser weltweit entwickelt und etabliert. Diese finden als Einzelbehandlung statt. Die von Lehrkräften der deutschsprachigen Institute IAKA (Institut für Aquatische Körperarbeit) und dem weltweiten Verband WABA (Worldwide Aquatic Bodywork Association) ausgebildete WassertherapeutIn wird als ‚Praktizierende‘ bezeichnet. Eine Behandlung im Wasser heißt in der ursprünglichen Form ‚WATSU-Session‘ und dauert in der Regel eine Stunde.
WATSU
„WATSU“ ist die Abkürzung für „WasserShiatsu“ und wurde im Jahr 1980 von Harold Dull in Kalifornien entwickelt. Es ist eine körpertherapeutische Anwendung im Brust tiefen 35 Grad Celsius warmen Wasser zur Gesundheitsförderung in der Einzelbehandlung. Gesunde und kranke Menschen finden in einer Sitzung Aquatischer Körperarbeit für eine Stunde die Möglichkeit, sich in eine tiefe Entspannung zu begeben. Massage Angebote der TherapeutIn lockern Gewebe und Muskeln, während das Wasser die Gelenke stützt und das Gewicht des Körpers mit trägt. Dabei wird der eigene Bewegungsfluss angeregt und ein gemeinsamer rhythmischer Tanz entsteht in der Schwerelosigkeit des Wassers. Der nährende Raum in der Behandlung entfaltet seine Wirkung im Fluss der Bewegungen. Im Wechselspiel zwischen Bewegung und Stille findet der Geist der KlientIn Ruhe und eigene Emotionen dürfen gefühlt werden.
WATA – WasserTanzen
„WATA“ ist die Bezeichnung für „WasserTanzen“ und wurde zur gleichen Zeit wie WATSU von Arjana Brunschwiler und Aman Schröter in Europa entwickelt. Dieser Wassertanz verbindet größtenteils dynamische Bewegungen auf und unter der Wasseroberfläche. Der neue Erfahrungsraum unter Wasser knüpft an unsere eigene Entstehungsgeschichte an. Das Urvertrauen findet hier als gefühltes Erlebnis und Körper-Erinnerung wieder Eingang in unser Bewusstsein. In den Tauchgängen ist die gelungene Kommunikation in der Atembegleitung Voraussetzung für das vertrauensvolle Miteinander im Fluss des entstehenden gemeinsamen WasserTanzes. Der eigene Atem vertieft sich in der Behandlung, der natürliche Tauchreflex wird aktiviert, ein Freiraum ungeahnter Möglichkeiten öffnet sich. Der ‚Absolute Raum‘ in der Schwerelosigkeit des Wassers stellt einen Bewegungsspielraum zur Verfügung, der in alle Richtungen einlädt. Ohne den gefühlten Kontakt zum Boden oder zur Luft, heben sich Raum- , und Zeitgefühl für einen Moment auf.
Healing Dance
„Healing Dance“ ist die dritte Form der Aquatischen Körperarbeit. Sie wurde von einem Tänzer und Körpertherapeuten namens Alexander George auf der Basis von WATSU und WATA entwickelt. Die Bewegungsangebote richten sich an anatomischen Gegebenheiten der KlientInnen in Verbindung mit einem ästhetischen Gefühl für tänzerische Bewegungen aus. Im Healing Dance gibt es neben den beruhigenden stillen Momenten sehr raumgreifende Tanzfolgen über und unter Wasser. Der Pool wird zum Tanzraum, das Wasser zur Leinwand, die KlientIn zur TänzerIn, die getanzt wird und sich selbst tanzt. Die Ästhetik der rhythmischen Bewegungen in Wellen, Spiralen und Achten im Fluss des Wassers machen Healing Dance zu einer Kunstform, die Freiheit und Entdeckertum, sowie Spiel- und Experimentierfreude anregen.
Für wen ist Aquatische Körperarbeit
Für Menschen jeden Alters und Geschlechts,
- die muskuläre Verspannungen lösen und eine tiefe Entspannung erfahren möchten
- die sich nach Leichtigkeit und Schwerelosigkeit sehnen
- die sich gerne mal wieder fallen lassen und anvertrauen möchten
- die orientierter, klarer und gelöster ihr eigenes Leben gestalten möchten
In welchem Umfeld wird Aquatische Körperarbeit heute angewendet?
- als Entspannungs- und Wellnessangebot in öffentlichen Thermalbädern, Hotels und Seminarhäusern mit gesundheitsfördernden Angeboten
- in der Betreuung und Begleitung von werdenden Müttern und Vätern durch Hebammen
- in der Schmerzbehandlung und Rehabilitation durch ausgebildete ÄrztInnen und in Zusammenarbeit mit diesen
- als unterstützende körpertherapeutische Begleitung in psychotherapeutischen Prozessen durch ausgebildete PsychotherapeutInnen und in Zusammenarbeit mit diesen